London ist teuer. Insbesondere natürlich das Touristenangebot. Aber das ist ja in jeder Stadt so. Auch in London gibt es viele Möglichkeiten, mit relativ wenig Budget viel zu sehen und die Kinderfreundlichkeit der Stadt zu erleben. Es fängt schon damit an, dass in London alle Kinder bis sechzehn Jahren kostenlos mit den Londonder Bussen fahren dürfen. Man kann sich also einfach in einen Bus setzen und eines der tollen Viertel ansteuern die ich gestern erwähnt habe oder man sucht sich eines der Key Routes aus und fährt diese ab. Für die Kids ist die Fahrt ganz oben im Doppeldecker jedes Mal ein Highlight gewesen und wir fanden es eine tolle Möglichkeit die Stadt zu erkunden. Ich finde aber auch eine Fahrt in der Straßenbahn oder Underground sehr spannend, da sieht man tolle Menschen und kann fremde Gespräche lauschen (haha, habe ich das jetzt wirklich hier gesagt..!?).
Oder wie wäre es mit einem Museumsbesuch? Denn in London sind fast alle Museen kostenlos. Ist das nicht großartig? Kultur für Jedermann ob arm oder reich, das finde ich unbedingt nachahmungswürdig. Die Auswahl an Museen in London ist natürlich riesengroß, da hatten wir für unsere beiden Museumstage die Qual der Wahl. Letztendlich haben wir uns für das Natural History und das British Museum entschieden, wobei mein Mann mit den beiden Jungs alleine ins Natural History Museum gegangen ist während ich mit der Teenage-Tochter beim Shoppen war. Das stand nämlich auch auf unserem Programm und wir hätten es sonst nicht mehr geschafft, also trennten wir uns für einen halben Tag.
Ok, das Shopping-Programm mit anschliessendem Sushi-Essen in Soho passt jetzt nicht unbedingt in die Low-Budget-Kategorie aber dafür haben unsere Jungs im Natural History Museum für null Budget eine tolle Wanderung durch die naturhistorische Zeitgeschichte unternommen und waren natürlich am meisten von den Dino-Skeletten und dem tollen Restaurant- und Shopbereich angetan *lach*. Gut gestärkt haben wir uns also dann am Nachmittag in meiner persönlichen Megahölle Harrods getroffen. Wie man es da schaffen kann, kein Kind zu verlieren grenzt meines Erachtens an ein Wunder! Zum Glück haben wir das scheinbar Unmögliche geschafft und sind um ein paar Playmo- und Legospielchen und der Erkenntnis reicher, dass man sich Harrods, insbesondere mit Kindern in den Schulferien sparen kann, der Hölle ganz knapp wieder entkommen.
Unsere zweite Museums-Tour ging in das British Museum. Das gehört meines Erachtens zum Pflichtprogramm in London. Natürlich ist auch der Eintritt in dieses Musuem wieder kostenfrei und im Gallery-Restaurant essen Kinder kostenlos mit. Spätestens nach dem Blick auf die Speisekarte des Museums-Restaurants (auch im Natural History Museum) merkt man, dass der Ruf dem das Englische Essen vorauseilt längst überholt ist. Wunderbare frische Produkte mit internationalem Flair, Kaffee aus der Espresso-Maschine und auch hier könnte man sich in den deutschen Museums-Kantinen eine ganz große Scheibe abschneiden. Die Engländer lieben gutes Essen, das merkt man wirklich an jeder Ecke! Aber genug zum Essen, denn wir waren ja nicht (nur) zum Essen da, sondern um Rosetta Stone, Ramses und noch einiges mehr zu sehen. Gleich am Eingang bekommt man von den freundlichen Mitarbeitern eine 10-Must-See-Brochüre und einen multilingualen Multimedia-Guide in die Hand gedrückt. Perfekt! Die Konzentrationsfähigkeit der Kinder lässt ohnehin spätestens nach 1-2 Stunden nach, da muss man Prioritäten setzen! Also haben wir das Wichtigste abgeklappert, wobei abklappern natürlich nicht heißt, dass uns die Geschichte der Exponate kalt ließ. Im Gegenteil, soviel Geschichte quasi hautnah zu Erleben ist atemberaubend.
Apropos atemberaubend. Das sind auch die vielen Königliche Parks in und um London. Dort kann man zwischendrin etwas Natur tanken und die Kids bekommen etwas Auslauf. Oder man holt sich Fish & Chips als take-away und macht ein Picknick mitten in der Stadt. Wir sind an einem der Tage etwas weiter gefahren, und zwar nach Kew Gardens, dem Botanischen Garten, um genau das zu tun und es war herrlich, dort einen Tag lang die Seele baumeln zu lassen. Während man beispielsweise im Hyde oder Richmond Park kostenfrei lustwandeln und Tiere streicheln kann, wird in Kew Gardens Eintritt erhoben. Die Gärten sind wahnsinnig groß und wunderschön angelegt und die Gewächshäuser wahrhaft majestätisch, uns hat es dort sehr gut gefallen.
Ich habe mich natürlich besonders gefreut, „meine“ australischen gum trees zu sehen und zu riechen.
Auf VisitLondon gibt es übrigens noch viele weitere Anregungen für kostenlose Attraktionen in London. Ich finde wenn man die Angebote gut mischt zwischen hochpreisig und kostenlos kann man auch in London als fünfköpfige Familie ganz gut weg kommen.
Ich hoffe euch hat mein kleiner Reisebericht aus London gut gefallen und ihr habt jetzt auch Lust bekommen, nach London zu reisen. Ich könnte auf jeden Fall schon wieder hin!
x Andrea