Ihr Lieben, heute möchte ich bei aller Vorfreude auf Stoffe und Weihnachten kurz etwas nachdenklich werden. Das Leben ist ja schliesslich nicht immer nur ein Ponyhof. Leider! Es stellt uns manchmal vor großen Herausforderungen oder trifft uns mit seinen willkürlichen Wendungen plötzlich mitten in die Magengrube. Da reicht ein Anruf, eine schlimme Diagnose, ein blöder Zufall und ZACK plötzlich ist das Leben wie man es vorher kannte von einer Sekunde auf die andere komplett aus den Fugen gerissen. Wie schnell das gehen kann habe ich bereits am eigenen Leib erfahren müssen. Danach ist alles anders. Diese eine Sekunde macht aus deinem bisherigen Leben ein neues.
So auch bei Marisa. Sie und ihr Mann haben die wohl schlimmste Erfahrung gemacht, die Eltern machen können. Ihre Tochter Helene bekam im zarten Alter von knapp 4 Wochen die Diagnose Leukämie und obwohl sie den Krebs besiegt, stirbt sie im Alter von knapp 10 Monaten plötzlich an den Folgen einer Infektion mit einem Krankenhauskeim. Ich schreibe das hier gerade unter Tränen weil mich dieses Schicksal immer wieder aufs Neue sehr berührt. Gerade weil ich Marisa persönlich kenne. Ich denke dabei an Marisa und ihren Mann und wie viel Leid sie erlitten haben müssen. Trotzdem ist Marisa nicht verbittert oder zynisch. Im Gegenteil, sie strahlt so viel Wärme, Herzlichkeit, Tiefenenntspannung und Lebensfreude aus und hat das schlimme Schicksal offensichtlich genutzt um es in etwas Positives zu verwandeln. Nicht nur für sich sondern auch für Andere. Das bewundere ich wirklich sehr an ihr!
Anfang 2010 gründet Marisa, um aus der Geschichte der kleinen Helene eine nachhaltige Plattform für die durch Helene sichtbar gewordenen Hilfsbereitschaft zu schaffen, nämlich mit 12 Freunden aus Berlin und Hamburg den Verein Helenes Helfer. Helenes Helfer engagiert sich für Kinder, die aufgrund körperlicher, geistiger oder seelischer Probleme kein unbeschwertes Leben führen können.
Die Familien und Kinder, die sie unterstützen lernen sie überwiegend durch Einrichtungen wie Kindernintensivpflegedienste oder Kinderhospize kennen. Es gibt Kinder, die sie seit einigen Jahren dauerhaft mittels Therapien unterstützen. Anderen Familien greifen sie mithilfe kurzfristiger Anschaffungen medizinischer Geräte oder sonstiger Hilfsmittel, die NICHT von den Krankenkassen übernommen werden, unter die Arme, so z.B. auch der Mutter von Jenny:
Im vergangenen Herbst lernten wir sie und ihre damals 17-jährige Tochter Jenny kennen. Jenny erlitt im Alter von 10 Jahren ohne jegliche Vorwarnung eine Massenblutung im Gehirn und ist seither im Wachkoma. Ihre Mutter ist alleinerziehend und arbeitet als Schneiderin. Mit der Zeit benötigte Jenny einen größeren Rollstuhl, der leider nicht mehr ohne weiteres in das Auto verfrachtet werden konnte. Autofahrten und Ausflüge wurden so unmöglich. Wir konnten der Familie eine gebrauchte Autohebebühne finanzieren.
Das muss eine große Erleichterung für die Mutter gewesen sein. Es gibt aber noch so viele Bereiche in denen geholfen werden kann und das Portfolio an Projekten des Vereins ist sehr vielseitig. Aber warum erzähle ich euch das alles? Weil Helenes Helfer ehrenamtlich arbeiten. Alle Mitglieder betreiben den Verein in ihrer Freizeit neben Beruf und Familie. Sämtliche Materialien wie Flyer, Briefpapier und sonstige Werbemittel werden stets gesponsert.
Ich bin durch meine eigenen Erfahrungen viel nachdenklicher geworden und lebe das Leben bewusster. Die jugendliche Hybris, die „ach, mich kann eh nichts treffen“ Mentalität, habe ich längst abgelegt, aber auch so bin ich dem Leben gegenüber viel demütiger geworden. Das Schicksal nimmt ja wohl keine Rücksicht auf unsere Befindlichkeiten, selbst aufgebauten Hierarchien, Titel, Alter, Schönheit oder Bekanntheisgrade. Es kann jeden treffen. Wirklich jeden!
Daher möchte ich euch heute bitten, für den Verein zu spenden. Gebt ein kleines Stück von eurem momentanen Glück ab und helft damit Menschen denen das Schicksal gerade nicht so wohl gesonnen ist. Jeder Beitrag zählt, denn auch mit kleinen Dingen kann man großes bewirken. Alleine das Gefühl zu haben, mit seinem Schmerz nicht alleine gelassen zu werden, hilft schon enorm.
Give a little bit of love and you’ll get it back!
Über diesen Button kann man ganz einfach spenden. Ich fand es toll, dass ich dabei auch mittels Paypal zahlen konnte. Spenden kann man aber auch via Überweisung. Helenes Helfer ist ein gemeinnütziger Verein, und somit berechtigt Spendenquittungen auszustellen.
Obwohl ich den Schmerz über den Verlust meiner geliebten Menschen wohl bis an mein Lebensende mit mir tragen werde, bin ich unglaublich dankbar, für die Zeit die wir hatten. Manchmal wünsche ich sogar, dass ich die Zeit mehr genossen hätte, bewusster damit umgegangen wäre. Es ist nicht nur eine Floskel: das Leben ist das kostbarste Geschenk überhaupt und es gilt, jede Sekunde die man hat zu schätzen!
In diesem Sinne, in der hektischen Weihnachtszeit sich ab und zu mal besinnen und daran denken worum es eigentlich geht.
xoxo
Eure Andrea
Falls ihr noch mehr über vereinzelte Projekte des Vereins lesen möchtet, diese Blogger machen beim Spendenaufruf „Blogger für Helenes Helfer e.V.“ mit und berichten über folgende Geschichten:
- Okka von Slomo über Ben’s Musiktherapie
- Bine von Was Eigenes über Marcel, den wir im nächsten Jahr noch einmal zu den Delphinen schicken
- Clara von ClaraOnline über Lennox Hippotherapie
- Nina von Hedinaeht über Emma und Maria im Kindertageshospiz
- Anna von Berlinmittemom über Juval und seine Musiktherapie
- Halima von Mama Mia über Azra und ihre Musiktherapie
- Barbara von Scrap-Impulse über unsere langfristige Unterstützung für Moritz
- Martina von Formtiere über Pascal und warum wir ihn zu einer Erlebnistherapie in 2014 schicken wollen.
Ich hoffe wir bekommen für den Verein eine ordentliche Summe zusammen!
64 Antworten
Ich finde es klasse, das Du Dich beteiligst an solchen Aktionen, die in meinen Augen unheimlich wichtig sind. Wir haben vor 7Jahren zu unseren 3leiblichen Kindern unser 1Pflegekind aufgenommen. Mir hat es damals sehr die Augen geöffnet…. Mittlerweile leben 3Pflegekinder in unserer Familie und wir geniessen jeden Tag mit Ihnen. Im Gegensatz zu normalen Familien haben wir es einfacher bestimmte Therapien für unsere Kinder zu bekommen…
Wünsch Dir / Euch alles Liebe
*knutscha
scharly
Liebe Andrea, ich habe dir eine persönliche Nachricht geschrieben, das wäre zu lang geworden für ein Kommentar^^.
Liebe Grüße!
Tabea
Ich find es auch großartig, Dein Engagement, liebe Andrea
Deinen Post werde ich erst später fertig lesen können… mir sind zu schnell die Tränen gelaufen… weil ich eine ähnliche Geschichte miterlebt habe.
Der Sohn meiner Freundin bekam mit 2 Jahren Augenkrebs.
Nach langer Therapie und der Amputation eines Auges (er bekam ein künstliches..), galt er mit 5 Jahren als geheilt.
An einem Frühlingstag, kurz vor Ostern, ging meine Freundin mit dem Kleinen, und seinem 2 Jahre älteren Bruder, zum Schuhe kaufen… in einem ganz kleinen Ort hier…
Beide Jungs an der Hand, ließ der Kleine die Hand plötzlich los und lief auf die Straße… ohne Grund … und er wurde von einem Auto erfasst.
Es kam jede Hilfe zu spät.
Daran denke ich so oft… und auch gerade wieder beim Lesen Deines Posts.
Ich wünschte, es gäbe solche „Geschichten“ nicht.
Liebe Grüße
Ursel
Liebe Ursel, oh Gott, das Leben ist manchmal so ungerecht! Wie traurig…. Liebe Grüße, Andrea
Liebe Andrea,
Dein Engagement finde ich toll. Hab gerade gespendet.
Liebe Grüße Barbara
so schön geschrieben… ich bin froh, dass wir so viele sind, die da mitmachen und hoffe auch sehr, dass wir einiges an Geld zusammen bekommen!
Liebe Grüße
Martina.
Liebe Andrea
Ich weiss auch, wie es ist, wenn eben nicht alles gut ist… Deshalb finde ich solche Organisationen so wichtig!
Leider kann ich nicht immer grosse Beträge spenden, aber ich versuche, möglichst oft wenigstens ein bisschen was zu geben.
Danke, dass du darauf aufmerksam gemacht hast!
Liebe Grüsse
Christina
Was für eine tolle Aktion von euch. Habe selbst ja schon vor langem mal bei einer Auktion zugunsten Helenfes Helfer, von einer Freundin organisiert, mitgeholfen. Wissen selbst zu gut, wie wenig von den Kassen übernomemn wird…und wir auch zu gut wissen, was z. B. so ein Autolifter kostet, aber eine tolle erleichternde Sache ist…und man eh schon ein groesseres Auto mit Rolli braucht.
LG Ela
Liebe Andrea,
Wenn man solche und ähnliche tragische Lebensgeschichten liest, wird einem erst richtig bewusst, wie gut es einem gerade geht!
Danke , dass du hier darüber berichtet hast, so kann bestimmt Jeder der das Herz auf dem richtigen Platz hat, mit einer Kleinigkeit *helfen*.
Liebe, nachdenkliche Grüße von Gabi
Wirklich eine sehr schöne Aktion und ein toll geschriebener Post!
Ich musste in meinem Leben bisher nur von meinen Großeltern Abschied nehmen und so schwer das auch ist – und ich vermisse sie immernoch, vor allem den Vater meiner Mutter – es ist der „normale Laufe des Lebens“. Das aber Kinder vor ihren Eltern sterben ist einfach so furchtbar und auch, wenn ich das schon fand, bevor ich selbst Mutter war, seit Lotta auf der Welt ist, kann ich mir nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben und ich bewundere Marisa wirklich sehr dafür, wie sie das alles überstanden hat und daraus noch so eine großartigen ins Leben gerufen hat.
Ganz, ganz toll. Ich hoffe, es kommt massig Geld zusammen, damit vielen, vielen Kindern geholfen werden kann.
Viele liebe Grüße von Johanna