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Wie du vielleicht mitbekommen hast, habe ich Anfang des Jahres meine neue BERNINA B590 bekommen – inklusive Stickeinheit! Somit wurde seitdem nicht nur oft genäht, sondern auch gestickt. Was ich aber bisher noch nicht getestet habe ist das sogenannte Freihandnähen/“Nähmalen”. Was genau das ist, was du dabei beachten musst und wie das Ergebnis meines ersten Freihandnähens ausschaut, das erfährst du in diesem Blogbeitrag!
Das Freihandnähen/Nähmalen
Bei dem Freihandnähen/Nähmalen malst du sozusagen mit Nadel und Garn auf deinen Stoff ein Motiv oder eine Schrift. Dabei wird die Nadel und das Garn zu deinem Stift und der Stoff zu deinem Papier. Anders als beim Malen mit Stift und Papier bewegst du bei dem Freihandnähen/Nähmalen NICHT den “Stift”, sondern das “Papier”. Heißt, dass du den Stoff unter gleichbleibender Bewegung unter der Nadel führst und dabei ein Bild erzeugst. Verbinden kannst du das übrigens auch wunderbar mit dem Applizieren. Das bedeutet, dass du deine zu applizierenden Stoffstücke nicht nur am Rande festnähst, sondern auch verschiedene Muster „hinein malst“. Diese Kombination aus Applizieren und Freihandnähen/Nähmalen kann dann z.B. so aussehen:
Natürlich kannst du auch nur auf den Stoff „malen“ und dadurch ein Bild erzeugen!
Voraussetzungen zum Freihandnähen/Nähmalen
Die aller wichtigste Voraussetzung zum Freihandnähen/Nähmalen ist, dass du an deiner Nähmaschine den Transporteur versenken kannst. Wie der Name schon sagt, transportiert der Transporteur während dem Nähen den Stoff. Aber genau das darf beim Freihandnähen/Nähmalen nicht passieren!
Material zum Freihandnähen/Nähmalen
Du benötigst folgende Materialien zum Freihandnähen/Nähmalen:
- Nähmaschine, bei der du den Transporteur versenken kannst
- Freihandnähfuß bzw. Stopffuß
- Farblich passendes, qualitativ hochwertiges Garn (bitte kein Billiggarn! Sonst wird dir der Faden reißen und du wirst keinen Spaß beim Projekt haben! – Wir können dir von Herzen die Garne von Mettler empfehlen)
- Passende, qualitativ hochwertige Nadel (auch hier: bitte keine „no-name“ Nadel, sondern eine qualitativ hochwertige Nadel! Wir nutzen ausschließlich Nadeln von Schmetz – super Auswahl und überragende Qualität!)
- Applikationsvorlage bzw. Vorlage zum Nähmalen
- Schere
- Kreide oder Trickmarker
- Stickvlies
- Stickrahmen
- ggf. verschiedene Stoffe zum Applizieren, Sprühkleber, Vliesofix, Bügeleisen, Bügelbrett
Die Maschine für das Freihandnähen/Nähmalen vorbereiten
Zuallererst musst du deine Nähmaschine auf das Freihandnähen/Nähmalen vorbereiten.
D.h. der Transporteur muss gesenkt werden, der Nähfuß und die Nadel gewechselt werden, das Garn eingespannt werden und der Geradstich eingestellt werden.
Kleiner Tipp: beim Freihandnähen/Nähmalen musst du die Bewegung des Stoffes, als auch die Geschwindigkeit der Nadel passend zueinander koordinieren. Das kann, gerade am Anfang, etwas kompliziert erscheinen. Lass dich davon nicht unterkriegen!
Wenn du aber gerne etwas “professioneller” Freihandnähen/Nähmalen möchtest und du auch eine BERNINA Näh-/Stickmaschine besitzt, empfehle ich dir den BERNINA Stichregulator (BSR). Mit diesem System wird die Geschwindigkeit der Nadel automatisch reguliert – basierend auf der Geschwindigkeit, in der du den Stoff bewegst. Dadurch wird jeder Stich während des Freihandnähens exakt gleichmäßig lang und ein regelmäßiges Stichbild entsteht. Ein weitere Blogbeitrag ist dazu übrigens schon in der Planung und wird auch bald erscheinen! 🙂
Den Stoff für das Freihandnähen/Nähmalen vorbereiten
Schritt 1: Male mit einem Trickmarker oder mit Kreide dein Motiv auf den Stoff auf. Ich mache das hier Freihand und orientiere mich nur an meiner vorab gezeichneten Skizze. Alternativ kannst du dein Motiv natürlich auch ausschneiden und abpausen.
Wenn du während dem Freihandnähen/Nähmalen Stoffe applizieren möchtest kannst du das natürlich auch machen. Schneide hierfür vorab die zu applizierenden Stoffe aus und verstärke sie ggf. auf der Rückseite mit Vliesofix.
Schritt 2: Spanne nun deinen Stoff in den Stickrahmen ein. Achtung: Auf der linken Stoffseite solltest du auch noch passendes Vlies in der gleichen Größe mit einspannen. Außerdem kann es Sinn machen auf der rechten Stoffseite, je nach Stoffart, noch ein wasserlösliches Vlies mit einzuspannen.
Schritt 3: Und schon kann es losgehen! Setze den Stickrahmen mit deinem Stoff unter das Nähfüßchen, senke ihn und starte mit dem Freihandnähen/Nähmalen! Wenn du verschiedene Stoffe applizieren möchtest, musst du an manchen Stellen stoppen, die Stoffe unter den Nähfuß legen und erst dann weiter “malen”. Falls das positionieren nicht so gut klappt, kannst du die zu applizierenden Stoffstücke auch mit Sprühkleber oder Vliesofix auf dem eingespannten Stoff befestigen (hierfür ggf. wieder den Rahmen lösen, Stoffe positionieren, aufkleben/bügeln und wieder einspannen). Ich habe in meinem Beispiel darauf verzichtet und es hat dennoch gut funktioniert 🙂
Schritt 4: Sobald du fertig bist, kannst du den Stickrahmen entfernen und das Stickvlies entfernen bzw. auswaschen.
Das Ergebnis meines ersten Freihandnähens/Nähmalens
Hier kannst du das Ergebnis meines ersten Freihandnähens/Nähmalens sehen. Ich bin mächtig stolz! Es ist ein kleines „Blumenmeer“ entstanden. Das Motiv wird übrigens weiter verarbeitet zum Hoodie Zoe. Das Ergebnis wird schon im nächsten Blogartikel zu finden sein. Wenn du das nicht verpassen möchtest, dann abonniere doch unseren Newsletter:
PS: Ein kleiner Tipp für alle Fans des Freihandstickens: BERNINA bietet regelmäßig Kurse dazu an (vor Ort, als auch online). Es lohnt sich also wirklich einen Blick in das Kursangebot zu werfen (& vielleicht sehen wir uns ja sogar mal bei dem ein oder anderen Kurs)! 🙂